Kurzvorstellung

Kormorane im Baum © Kai Paulig
Buchenwald © Kai Paulig

Der rund 63.000 ha große Naturpark Insel Usedom umfasst den Großteil der Insel Usedom, Flächen der angrenzenden inneren Küstengewässer sowie den Küstenbereich des Festlandes. Dabei stellt er einen sehr vielfältigen und schützenswerten Raum dar, der durch das abwechslungsreiche eiszeitliche Relief und die damit verbundenen verschiedensten Standortbedingungen und Lebensräume geprägt wird. Während der Nordwestteil Usedoms einen ebenen bis flachwelligen Charakter aufweist, ist der Südostteil hügelig und besitzt mit dem Golm (71 m Ü. NN) die höchste Erhebung der Insel. Der 38 km langen, weitgehend ausgeglichenen Außenküste mit einigen aktiven Steilküstenabschnitten und imposanten Kliffranddünen steht die stark gegliederte Innenküste des Peenestroms, des Achterwassers der Krumminer Wiek und des Kleinen Haffs gegenüber. Typisch für Usedom sind die Gletscherzungenbecken der Südhälfte mit ihren Seen (Schmollensee, Gothensee) und der mit ca. 10.000 ha Fläche hohe Niedermooranteil. Die Vielfalt an Lebensräumen bietet dabei zahlreichen (bedrohten) Tier-und Pflanzenarten geeignete Lebensbedingungen. So lassen sich kaum irgendwo anders so viele Landschaftsformen auf engsten Raum finden: Ostseestrand und Binnenküste, Seen und Moore, Buchenwälder und Dünenkiefern fügen sich mit kleinen Dörfern in einer alten Kulturlandschaft zu einem Mosaik, das durch Vielfalt überrascht. Der Großteil der Insel Usedom ist seit 1966 Landschaftsschutzgebiet. Darüber hinaus konnten bereits 14 Naturschutzgebiete (NSG) mit einer Fläche von 4.000 ha im Naturpark der Insel Usedom ausgewiesen werden.

Wollgras © Kai Paulig

Fast 15% des Schutzgebietes nehmen verschiedene Moorbildungen ein. Küstenüberflutungsmoore prägen die Uferbereiche der Binnenküste, Verlandungs- und Kesselmoore prägen das Innere der Insel. Mümmelkensee und Swinemoor bilden Beispiele für lebende Hochmoore. Die natürliche Baumart des Naturparks ist die Buche, die auf gut wasserversorgten Moränenstandorten die Hauptbaumart stellt. Die Kiefer ist dagegen die Charakterart der Sander und der Dünenwälder. Uferstreifen und nährstoffreiche Niedermoore werden teilweise von Erlenbruchwäldern bewachsen, nährstoffarme Bereiche von Birkenbrüchen. Artenreiche Trocken- und Magerrasen besiedeln die Kuppen der Endmoränen sowie aufgegebene landwirtschaftliche Flächen. Typische Ackerbaugebiete stellen die Halbinseln Usedomer Winkel und Wolgaster Ort dar. Rund 23.000 ha werden von Wasserflächen eingenommen. Die Binnenseen des Naturparks umfassen rund 1.500 ha Fläche. Darunter befinden sich eutrophe Flachseen mit über 500 ha Größe wie der Gothen- und der Schmollensee. Demgegenüber liegen entlang der Küste alte Strandseen wie der Wockninsee (Naturschutz- und FFH-Gebiet), der Kölpin- und der Schloonsee. Eingelagert in die Endmoränenlandschaft Ostusedoms sind zum Teil relativ saubere Kesselseen wie die Krebsseen und der Wolgastsee. Der Mümmelkensee (Naturschutzgebiet) stellt als letztes von Menschenhand gänzlich unberührtes Hochmoorgebiet eine Besonderheit dar.

Aufgrund der landschaftlichen Vielfalt bietet der Naturpark gleichzeitig eine hohe Eignung für die landschaftsgebundene Erholung. So können Sie während ihres Besuches in unserem Naturpark die verschiedensten Lebensräume und Tier-und Pflanzenarten entdecken. Die Insel Usedom zählt zu den vogelreichsten Gebieten Ostdeutschlands. Insgesamt wurden über 280 Arten beobachtet, 150 davon brüten auch hier. Allein 11 Greifvogelarten brüten regelmäßig im Naturpark, darunter der Seeadler, der im Odermündungsgebiet einen Verbreitungsschwerpunkt hat. Weißstorch, Kranich und Graureiher sind ebenfalls charakteristisch. Besonders während des Vogelzuges wird die Insel von zehntausenden nordischen Gänsen, Enten und Schnepfenvögeln besucht, die der Küstenlinie und dem Urstromtal der Oder folgen. Der Fischotter besitzt noch einen gesicherten Bestand. Bei den Amphibien sind Seltenheiten wie Glattnatter und Rotbauchunke hervorzuheben.

Kranich auf Feuchtwiese © Kai Paulig
Kranich auf Feuchtwiese

Große Teile des Naturparkgebietes sind wegen ihrer besonderen Vegetation sehr wertvoll. Das Gebiet besitzt einen hohen Anteil naturnaher Biotope wie Dünen, Moore, Trockenrasen, Wälder und Wasserflächen. Bemerkenswert sind die nicht nur auf die Naturschutzgebiete beschränkten Vorkommen seltener bis stark gefährdeter Arten. 11 800 ha des Naturparks (11,7%) sind mit Wald bewachsen. In Abhängigkeit von den Bodeneigenschaften und dem Kleinklima der Standorte können vier naturnahe Waldtypen unterschieden werden:

  • Moor-/Bruchwälder,
  • Buchenwälder,
  • Eichenwälder,
  • Küsten-Kiefernwälder.

In Überflutungsbereichen des Boddens und der Ostsee sind zum Teil Küstenüberflutungsmoore ausgebildet. Ursprünglich waren diese Standorte mit torfbildenden, salzbeeinflussten Röhrichten bewachsen. Unter Weidenutzung haben sich daraus Salzgrasländer entwickelt. Die natürliche Vegetationsabfolge der Dünen findet man auf Usedom nur noch an vereinzelten Standorten. Trockenrasen sind auf wasserdurchlässigen und trockenen Standorten verbreitet.

Erfahren Sie mehr über die Insel in unserem Faltblatt "Poträt einer Insel" [..]